Sprossen und Keimlinge sind ein wahres Nährstoffwunder. Sie sind wesentlich reicher an ungesättigten Fettsäuren, Mineralstoffen und Vitaminen als ungekeimte Samen. Buchweizensprossen beispielsweise haben viermal mehr freie Aminosäuren als Buchweizensamen. Auch der Gehalt an den Polyphenole Rutin und Quercetin ist deutlich höher in den Sprossen.
Was bedeutet „keimen“ überhaupt?
In den Samen von Pflanzen schlummert das Potenzial eine gesunde Pflanze zu werden. Das bedeutet, dass in einem Samen schon alle dafür nötigen Elemente drinstecken. Erst aber wenn der Samen mit Wasser in Berührung kommt, kann er seine Superkraft entfalten. Das bedeutet, dass die gespeicherten Nährstoffe nicht nur bioverfügbarer werden, sondern auch die Nährstoffdichte deutlich steigt.
Wie lange dauert der Keimprozess?
Nach nur wenigen Stunden ist der Keimprozess schon voll im Gange. Bei Buchweizen, Sonnenblumenkernen, Amaranth und Quinoa sieht man nach nur einem Tag schon einen Keim. Bei Hülsenfrüchten dauert der Keimprozess etwas länger. Die optimale Keimdauer ist, wenn der Keimling sein volles Potenzial entfalten hat. Dann hat er den höchsten Gehalt an Nährstoffen und sollte verzehrt werden.
Die Dauer ist von Samen zu Samen unterschiedlich und kann ungefähr zwischen zwei bis sieben Tagen liegen. Wie du selber Sprossen ziehen kannst erfährst du im dritten Teil des Artikels.
So gesund sind Keimlinge
Das Verzehren von Keimlingen hat viele Vorteile für deine Gesundheit. Die kleinen Nährstoffbomben sind bekömmlicher als die ungekeimten Samen, können die Verdauung fördern und versorgen dich mit einer Vielzahl an Nährstoffen.
Lies weiter, um herauszufinden, warum Keimlinge so besonders sind.
Keimlinge sind extrem nährstoffreich
Keimlinge sind nicht nur sehr nährstoffdicht, sondern auch kalorienarm.
Studien zeigen, dass nicht nur Mineralstoffe wie Magnesium oder Vitamine wie Folsäure steigen, sondern auch der Gehalt an Aminosäuren. Buchweizenkeimlinge haben einen stark erhöhten Anteil an den Antioxidantien Rutin und Quercitin und Sprossen aus Sonnenblumenkernen sind sehr reich an Calcium, Selen und Zink. Keimlinge enthalten außerdem alle essentiellen Aminosäuren.
Keimlinge sind besser verdaulich
Keimlinge enthalten Ballaststoffe und einen höheren Wassergehalt. Das Keimen bewirkt, dass der Anteil an unlöslichen Ballaststoffen steigt. Diese tragen zu einem schön geformten Stuhl und einer funktionierenden Verdauung bei.
Samen sind die Babys von Pflanzen. Damit diese auch tatsächlich eine Pflanze werden können, müssen sich die Samen vor dem Gefressen werden schützen. Aus diesem Grund haben Samen besonders viele Schutzstoffe. Diese kennt man in Fachkreisen unter Antinährstoffen. Zu Samen von Pflanzen gehören Ölsaaten, Kerne und auch Nüsse.
Was sind Antinährstoffe überhaupt?
Antinährstoffe wie zum Beispiel Lektine, Enzymhemmer oder Phytinsäure können zu Verdauungsproblemen führen, die Bioverfügbarkeit von Mineralstoffen negativ beeinflussen und sogar bei der Entstehung von Autoimmunerkrankungen beteiligt sein.
Das Ankeimen von Samen ist eine effiziente Methode, Antinährstoffe zu reduzieren. Das ist auch der Grund, warum Nüsse wesentlich besser verdaulich sind, wenn man sie einige Stunden in Wasser einweicht und danach gut spült.
Fazit
Keimlinge sind sehr gesund, weisen einen hohen Gehalt an Nährstoffen auf und sind besser verdaulich, als nicht gekeimte Samen. Du kannst es bestimmt kaum erwarten, mehr Keimlinge in deinen Alltag zu integrieren.
Wie das funktioniert erfährst du im zweiten Teil des Artikels über Keimlinge und Sprossen.